Deutschlands „radioaktive Schweine“: Sie tragen noch immer die Narben der Atomkatastrophe

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Eine neue Studie zeigt, dass die Atomkatastrophe von Tschernobyl und Atomwaffentests immer noch Auswirkungen auf Tiere haben.

Das Rätsel um die Radioaktivität, die bei Wildschweinen im Südosten Deutschlands seit langem in hohen Konzentrationen nachgewiesen wird, ist gelöst.

Den Nachrichten in Yeşil Gazete zufolge wurde die jahrelang bei Tieren gemessene Radioaktivität größtenteils auf die Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 zurückgeführt. Wissenschaftler, die Wildschweine beobachteten, stellten jedoch fest, dass die Radioaktivitätswerte bei anderen Tieren zwar abnahmen, dieser Wert jedoch in ungewöhnlicher Form anhielt.

Die Forschungsgruppe analysierte 48 Wildschweinfleischproben, die Jäger in 11 verschiedenen Regionen Bayerns in den Jahren 2019–2021 gesammelt hatten.

In 88 Prozent der untersuchten Proben wurde festgestellt, dass der Gehalt an radioaktivem Cäsium über dem deutschen gesetzlichen Grenzwert lag. Bei der Untersuchung der Häufigkeit radioaktiver Substanzen stellte das Team fest, dass Atomwaffentests für 12 bis 68 Prozent der bei Tieren festgestellten Kontamination verantwortlich waren.

Laut Science Alert zeigen neue Forschungsergebnisse, dass auch Waffentests sowie Atomkatastrophen Mitte des 20. Jahrhunderts für diese Situation verantwortlich sind, und Experten gehen davon aus, dass beide Quellen durch die Ernährung den Grad der Radioaktivität bei Wildschweinen erhöhen.

Die größte Quelle hierfür ist Trüffel, eine teure Pilzart, die unter der Erde wächst. Es wird angegeben, dass der hohe Verzehr von Trüffeln durch Wildschweine dazu beiträgt, dass diese Tiere immer radioaktiv bleiben.

Nach einem nuklearen Unfall oder einer nuklearen Explosion in die Umwelt freigesetzte radioaktive Stoffe stellen eine erhebliche Bedrohung für Ökosysteme dar. Obwohl muskulöse Wildschweine mit langen Stoßzähnen gesund aussehen, werden sie nicht gejagt, da in vielen von ihnen gefährliche Mengen an radioaktiven Elementen festgestellt wurden. Dies führt dazu, dass ihre Population in der Region deutlich zunimmt.

„Tests von vor 80 Jahren beeinflussen heute“

Felix Stäger, einer der an der Untersuchung beteiligten Wissenschaftler, sagte: „Unsere Studie liefert detaillierte Informationen über die radioaktive Belastung der in Bayern lebenden Wildschweine. „Diese Studie zeigt, dass Entscheidungen zur Durchführung strategischer Atomtests vor 60 bis 80 Jahren noch heute Auswirkungen auf die natürliche Umwelt und das Leben von Raubtieren haben.“

 

T24

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