Berichten deutscher Medien zufolge wurden fast tausend Zugriffsversuche auf gesperrte Seiten festgestellt, während die Einrichtung einen Monat lang ihre Sicherheitssysteme für die Verbindungstechnik testete.
Die Zeitung „Kölner Stadt-Anzeiger“ schrieb, dass unter den 15 Personen, die wegen solcher Aktivitäten identifiziert wurden, mindestens ein hochrangiger religiöser Beamter sei.
Die Erzdiözese sagte, sie sei sich „der Schwierigkeit der Angelegenheit bewusst“, es sei jedoch kein Fehler begangen worden.
Allerdings ist das Anschauen von Pornos auf den Computern der Erzdiözese verboten, ebenso wie der Zugriff auf Drogen und gewalttätige Inhalte.
Laut Kölner Stadt-Anzeiger stehen die meisten verdächtigen Aktivitäten im Zusammenhang mit Pornoseiten.
In einer Erklärung gegenüber der BBC sagte die Erzdiözese, dass die fraglichen Informationen im Rahmen einer routinemäßigen Überprüfung der Sicherheit der Verbindungstechnologie zusammengestellt wurden, um den Zugriff auf Websites zu blockieren, die „ein Risiko darstellen (Gewalt, Pornografie, Drogen usw.)“.
Die Erzdiözese stellte fest, dass „keine Bewertung des konkreten Inhalts“ der betreffenden Websites vorgenommen wurde, es aber „keine Hinweise auf kriminelles Verhalten gab“.
Es wurde erklärt, dass die im letzten Jahr durchgeführten Sicherheitstests nicht darauf abzielten, das Verhalten von Arbeitern oder Geistlichen zu untersuchen.
Die mit der katholischen Kirche in Deutschland verbundene Website Katholisch.de berichtete, dass unter den 15 identifizierten Personen gegen eine Person, die kein Religionsbeamter sei, gesondert wegen des Verdachts „strafrechtlicher Inhalte“ ermittelt werde.
Guido Assmann, stellvertretender Erzbischof von Köln, sagte, die Erzdiözese sei sich der Problematik der Arbeitnehmer, die versuchen, auf verbotene Inhalte auf Arbeitscomputern zuzugreifen, „bewusst“, sei aber „erfreut darüber, dass die Sicherheitssysteme wirksam waren“.
Ein Skandal nach dem anderen
Deutschlands größte Erzdiözese mit mehr als zwei Millionen Mitgliedern wurde in jüngster Zeit von einer Reihe von Skandalen erschüttert.
Ein 2021 veröffentlichter Bericht ergab, dass es zwischen 1975 und 2018 im Kölner Erzbistum mehr als 200 Täter und mehr als 300 Opfer gab, von denen die meisten unter 14 Jahre alt waren.
Im Juni durchsuchte die Polizei das Gebäude des Erzbistums im Rahmen einer Untersuchung gegen den Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki, dem im Rahmen der Ermittlungen zum Missbrauch des Priesters Winfried Pilz, der ein Kinderhilfswerk leitete, Meineid vorgeworfen wurde. Pilz starb im Jahr 2019.
Die Erzdiözese sagte, die Anschuldigungen gegen Woelki müssten entweder bewiesen oder widerlegt werden.
Woelki reichte letztes Jahr seinen Rücktritt beim Papst ein. Der Vatikan hat noch nicht entschieden, ob er den Rücktritt annimmt.
T24