Yusuf Özkan
Den Haag
In den Niederlanden wurde ein 39-jähriger Mann unter Einsatz von Deepfake-Technologie verklagt, weil er pornografische Filme mit dem Gesicht der Fernsehmoderatorin Welmoed Sijtsma gedreht hatte.
Dies wird auch das erste Strafverfahren gegen gefälschte Pornografie in den Niederlanden sein.
Die Amsterdamer Staatsanwaltschaft wirft dem Niederländer vor, „falsche sexuelle Bilder zu verbreiten und zu produzieren“.
Sijstma, eine Morgenshow-Moderatorin des niederländischen Fernsehens, erfuhr letzten November in einem Social-Media-Beitrag, dass ein pornografischer Film über sie im Internet kursierte.
Der Moderator erklärte, dass er den Moment, in dem er ein etwa zehnminütiges Pornovideo gesehen habe, nie vergessen könne und beschrieb diesen Moment wie folgt:
„Mein Kopf ist auf dem Körper einer Schauspielerin montiert. Ich saß allein auf der Couch und spürte, wie mein Gesicht vor Scham rot wurde, obwohl ich wusste, dass ich es nicht war.
Die niederländische Polizei nahm den 39-jährigen Mann mit der Begründung fest, er habe das gefälschte Bild mit Deepfake-Technologie erstellt und verbreitet.
Der Verdächtige wurde nach seiner Befragung bis zur Verhandlung freigelassen.
Welmoed Sijtsma produzierte einen Dokumentarfilm für das niederländische Fernsehen.
Der Moderator verfolgte die ungültigen Pornofilme und Produzenten, die mit der Deepfake-Technik im Programm erstellt wurden.
Ein Polizeisprecher sagte, sie hätten den Verdächtigen erreichen und festnehmen können, auch dank Sijtsmas Nachforschungen.
Die Amsterdamer Staatsanwaltschaft schloss die Ermittlungen zu dem Vorfall ab und beschloss, eine Klage gegen den 39-jährigen männlichen Tatverdächtigen wegen „Herstellung und Verbreitung falscher sexueller Bilder“ einzureichen.
Dank der Deepfake-Technologie können bewegte Bilder mit Hilfe künstlicher Intelligenz so bearbeitet werden, dass sie nahezu echt wirken.
T24