In Deutschland werden am Freitagmorgen auf Streikaufruf der Verkehrsgewerkschaft EVG keine Züge fahren können.
Im Rahmen des Streiks verlassen die Bahnangestellten am Freitag zwischen 03:00 und 11:00 Uhr die Arbeit für acht Stunden.
„Kein einziger Zug im Land wird fahren“, sagte EVG-Repräsentantin Cosima Ingenschay. Verantwortlich für den erneuten Streik sei „nur“ die Verwaltung, so Ingenschay, die in Gehaltsverhandlungen nicht „konstruktiv“ agiert habe.
Die betreffende Gewerkschaft vertritt rund 230.000 Beschäftigte von rund 50 Verkehrsunternehmen, darunter auch die Deutsche Bahn (DB). EVG hofft, dass die geforderte Erhöhung um 12 Prozent den Mitarbeitern bei ihren Bemühungen um eine „deutlich erhöhte finanzielle Belastung“ helfen wird. Die von der Gewerkschaft geforderte Erhöhung sieht eine Gehaltserhöhung von mindestens 650 Euro vor.
5 Prozent Erhöhung und einmalige Bonusablehnung
Die Gewerkschaft lehnte dieses Angebot der Deutschen Bahn ab, die anbot, innerhalb von 27 Monaten in zwei Schritten um 5 Prozent aufzustocken und einen einmaligen „Inflationsbonus“ von 2.500 Euro zu zahlen. Die Verhandlungen auf halbem Weg zwischen EVG und der Deutschen Bahn werden nächste Woche fortgesetzt.
In Deutschland lag die Inflation im März bei 7,4 Prozent. Steigende Strompreise nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine spielen eine wichtige Rolle für den Anstieg der Verbraucherpreise.
Der Gewerkschaftsvertreter Ingenschay sagte vor Journalisten vor dem Berliner Hauptbahnhof, der Zweck des von ihnen durchgeführten „Warnstreiks“ sei es, „die Arbeitgeber zu ermutigen, vernünftige Angebote vorzulegen“. „Wenn das nicht passiert, müssen wir über noch größere Streiks nachdenken“, sagte Ingenschay.
Der Schienenverkehr wurde in Deutschland Ende letzten Monats durch einen großangelegten Streik unter der Führung von EVG und Verdi, der zweitgrößten Gewerkschaft des Landes, lahmgelegt.
Deutsche Bahn: Ein völlig vergeblicher Akt
Martin Seiler, Personalchef der Deutschen Bahn, bezeichnete den Streik als „völlig aussichtslos und unnötig“.
Seiler warf der EVG vor, „überproportional“ zu handeln und „nur Chaos zu jagen“, sagte Seiler, dass der Streik besonders den Fernverkehr treffen würde und die Auswirkungen der fraglichen Aktion auch nach dem Ende des Streiks anhalten würden.
Auch an Flughäfen gibt es Streiks.
An drei Flughäfen in Deutschland werden am Donnerstag und Freitag im Rahmen eines weiteren Streiks die Arbeiten eingestellt. In einer gestern veröffentlichten Erklärung forderte Verdi die Sicherheitskräfte an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln-Bonn auf, an den betreffenden Tagen zu streiken. Die Gewerkschaft erklärte, dies bedeute, dass am Donnerstag und Freitag keine Flugzeuge von diesen Flughäfen starten könnten.
T24