Israelische Medien: Netanjahu wird die gerichtliche Verordnung aussetzen, die die Menschen auf die Straße brachte

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird Berichten zufolge die umstrittene Justizverordnung, die landesweit Massenproteste ausgelöst hat, für 13 Wochen aussetzen.

Laut den Nachrichten des israelischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks (KAN), die sich auf Quellen des Premierministers stützen, will Netanjahu am Morgen bekannt geben, dass er die gerichtliche Regulierung ausgesetzt hat.

Netanjahu entließ am Sonntagabend Verteidigungsminister Gallant, der die Aussetzung der gerichtlichen Regulierung forderte, und Hunderttausende Israelis gingen im ganzen Land auf die Straße.

Die Einladung von Verteidigungsminister Gallant erhielt auch innerhalb der Likud-Partei Verstärkung.

Die Abgeordneten der Likud-Partei, Yuli Edelstein und David Bitan, schlossen sich Gallant an und forderten einen Stopp des Gesetzentwurfs und einen Dialog.

Hunderttausende Israelis gingen seit gestern Abend im ganzen Land auf die Straße.

Umstrittene „Justizreform“ der Netanjahu-Regierung

Justizminister Yariv Levin kündigte am 5. Januar an, dass man eine „Justizreform“ plane, die die Befugnisse des Obersten Gerichtshofs beenden und den Einfluss der Justiz auf die Auswahl der Richter verringern würde.

Die Angriffe der von Netanjahu geführten Koalitionsregierung, einige der Befugnisse der Justiz auf das Parlament zu übertragen, führten zu Spannungen zwischen der Regierung und dem israelischen Justizsystem, insbesondere dem Obersten Gerichtshof.

Der Oberste Gerichtshof Israels, der als höchste Justizbehörde des Landes fungiert, ist befugt, die von der Versammlung erlassenen Gesetze aufzuheben, wenn sie gegen die als Verfassungsentwurf angenommenen „Grundgesetze“ verstoßen.

In der von der Netanjahu-Regierung angekündigten Justizverordnung hieß es, dass dem Obersten Gerichtshof die Befugnis, die vom Parlament verabschiedeten Gesetze aufzuheben, weitgehend entzogen werde.

Die Justizverordnung der Regierung, die die Befugnisse der Justiz einschränkt und ein Mitspracherecht der Regierung bei der Ernennung von Richtern vorschreibt, wurde innerhalb Israels und international heftig kritisiert.

Auch der von Präsident Isaac Herzog vorgelegte Alternativentwurf, der die Parteien vor einem „Bürgerkrieg“ warnte, wurde von der Regierung abgelehnt.

 

T24

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