Neue Kampagne des deutschen Auslandsgeheimdienstes BND: Wir suchen Spione
Der Bundesnachrichtendienst (BND), der für die nachrichtendienstliche Arbeit im Ausland zuständig ist, hat seine jahrelange Geheimhaltung aufgegeben und ist mit einer neuen, unkonventionellen Kampagne auf Personalsuche gegangen.
Mit Plakaten auf der Straße und auffälligen Slogans in seinen Beiträgen in den sozialen Medien versucht der BND neue Mitglieder zu gewinnen. Auf den Plakaten der am Freitagabend vorgestellten Kampagne steht beispielsweise in großer Schrift „Wir suchen Terroristen“, darunter in etwas kleinerer Schrift: „Findet sie mit uns“. In seiner Social-Media-Kampagne versucht der BND, junge Menschen mit mysteriösen Bildern, Animationen, Worten und Musik aus Spionagefilmen zu erreichen.
Im Rahmen der heute gestarteten Plakataktion werden zunächst Plakate auf Plakatwänden in Bonn und Berlin aufgehängt. Auf Bonn und Berlin folgen München und weitere Städte.
Sprechen Sie junge Menschen an
Das neue Logo und seine vielfältige Bedeutung
Der BND, der die Kampagne mit einem neuen Erscheinungsbild startete, änderte auch sein Logo und begann, ein anderes Logo als andere staatliche Institutionen in Deutschland zu verwenden. Im neuen Logo des Auslandsgeheimdienstes ist zu erkennen, dass der Bundesadler, das Symbol Deutschlands, mit ausgebreiteten Flügeln und Schnabel und nach rechts gedrehtem Kopf an runden Rändern gewonnen hat. Mit diesem Logo, das er mit einer Animation einleitet, vermittelt der BND die Botschaft, dass er weltoffen ist, über die nötigen Netzwerke verfügt, geheim, digital, beschützend, demokratisch und akribisch ist. Auch der runde Teil des Adlerkörpers im neuen Logo wird als Beschützer der Demokratie bezeichnet und mit der Bundesversammlung verglichen.
Es gibt viele Beschäftigungsmöglichkeiten, von der Agentur bis zum Kantinenarbeiter.
Nach Angaben des BND besteht die Möglichkeit, in 450 verschiedenen Berufen zu arbeiten, die unterschiedliche Ausbildungsniveaus in der Organisation erfordern. Es heißt, dass seine Türen jedem offen stehen, der sich an die Regeln hält, vom Handwerksmeister bis zum Akademiker.
Kritik aus der Opposition
Die neue Kampagne des BND stieß bei der Opposition auf Kritik. Der stellvertretende Vorsitzende des parlamentarischen Kontrollausschusses für Nachrichtendienste, Roderich Kiesewetter, Mitglied der oppositionellen Christlich Demokratischen Union (CDU), argumentierte, dass die neue Kampagne ihren Zweck bei weitem nicht erfülle und verwirrend sei. Kiesewetter argumentierte, dass das neue Logo und die Slogans keineswegs auf die bedrohliche Lage und den Wert des BND im Kampf dagegen aufmerksam machten.
Konstantin von Notz, Vorsitzender des Parlamentarischen Geheimdienstaufsichtsrates, sagte, der BND sei bestrebt, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in einer Welt zu verteidigen, in der die Schwierigkeiten von Tag zu Tag zunehmen. Koalitionspartner Grünen von Notz betonte, dass es dank der neuen Kampagne gelinge, junge und engagierte Mitarbeiter zu gewinnen, die für diese wertvolle Aufgabe geeignet seien.
Auch BND-Chef Kahl glaubt, dass neue und plakative Slogans, insbesondere solche mit Doppeldeutigkeit, Erfolg haben werden. Kahl gab an, dass das Plakat mit den Worten „Stellen Sie sich vor, der BND sucht Sie“ in großer Schrift sein Favorit sei und dass der Satz „Als Mitspieler“ unter diesem auffälligen Slogan auffällig, aber zielführend und durch Spielen vorbereitet sei Klischees über den BND.
T24